Am 28. April wurde Martin, unser Ehrenpräsident, im Rahmen einer sehr schönen Feierstunde von der Gemeinde Appenweier im Bürgerzentrum Urloffen für sein Lebenswerk geehrt. Familie sowie zahlreiche Freunde und Wegbegleiter waren anwesend. Appenweiers Bürgermeister Manuel Trabor und Urloffens Ortsvorsteherin Pamela Otteni-Hertwig begrüßten die Gäste und hielten die Laudatio.
117 Platzierungen erkämpfte sich Martin in seiner Karriere, davon 81 mal den 1. Platz. Seine größten Erfolge waren Platz 1 bei der Europameisterschaft 1980, Platz 1 bei der Weltmeisterschaft 1981 sowie die Silbermedaille bei den olympischen Spielen 1984.
Dabei, so P. Otteni-Hertwig blieb ihr besonders Martins Empfang nach der Weltmeisterschaft in Erinnerung. Bei strömendem Regen wurde er von tausenden von Fans jubelnd empfangen wie ein Popstar. In einer Kutsche ging es dann mit seiner Frau Anna-Maria durch den Ort. Dass sie dem Weltmeister die Hand schütteln durfte, war für sie ein ganz besonderes Erlebnis.
Mit 9 Jahren begann Martin in der Gewichtsklasse bis 27,5 kg das Ringen, im Laufe seiner aktiven Zeit bestritt er bis zu seinem letzten Kampf 1986 200 Bundesligakämpfe und unzählige internationale Kämpfe.
16 Jahre leitete er anschließend die Geschicke des Südbadischen Ringenverbandes als Präsident, auch war er Funktionär beim Deutschen Ringerbund und er war zeit seines Lebens mit Urloffen und dem ASV fest verwurzelt. Martin war und ist bis heute ein Botschafter der Gemeinde. Sein soziales Wirken war ihm wie auch das gesellschaftliche Miteinander und das Vereinsleben, immer sehr wichtig. Werte wie Fairness, feste Regeln, ein gutes Miteinander standen dabei immer an oberster Stelle. Martin hat den Ringkampfsport in Deutschland wie kaum ein anderer geprägt und sein Ziel war es immer, die besten Lösungen für das Ringen zu erwirken. Sein Wort hat in ganz Deutschland Gewicht, sein Weitblick und seine Ratschläge sind auch heute noch oft gefragt, im Jugend- wie auch im Aktivenbereich, in vielen Vereinen und Verbänden.
Das Miteinander einer Gemeinde lebt nicht nur vom Nehmen, sondern auch vom Geben. Martin hat immer gegeben. Urloffen - Meerrettich - Ringen - Martin Knosp: Besser kann man Urloffen nicht beschreiben, so M. Tabor und P. Otteni-Hertwig. Sie dankten Martin von ganzem Herzen für sein Lebenswerk und wünschen ihm für die Zukunft insbesondere Gesundheit und Zufriedenheit.
Auch DRB Ehrenpräsident Manfred Werner ließ es sich nicht nehmen, persönliche Grußworte zu überbringen.
Er sprach als ehemaliger DRB Präsident auch im Namen des anwesenden ehemaligen DRB Physiotherapeuten Günter Reiland. Manfred Werner sieht in Martin einen Mann, der wie ganz wenige in der Geschichte Deutschlands Herausragendes für das Ringen geleistet hat.
Insbesondere die großen Kampfabende in der vollbesetzten Halle des ASV Urloffen, die M. Werner oft als Kampfrichter leiten durfte, sind unvergessen. Als Sprinter auf der Matte hatte sich Martin einen Namen gemacht, weil er mit seiner Eleganz und Kraft seine Gegner zur Verzweiflung brachte und nur den Vorwärtsgang kannte. Blitzschnell und zielstrebig, gewitzt und fair, war er der geborene Mattenfuchs, aber gleichzeitig und genauso überzeugend ein vorbildlicher Sportler, dem die Sympathien in der Ringerwelt zuflogen.
Martin ist bisher der einzige Weltklasse-Athlet des DRB, der sich nach seiner sportlichen Karriere Jahrzehnte lang seinem geliebten Ringkampfsport als Funktionär in seinem Verein und im Landesverband zur Verfügung stellte. Und das mit aller Entschiedenheit, davon kann ich ein Liedchen singen, fügte M. Werner schmunzelnd an. Doch es ging Martin immer um die Sache und um faire Lösungen. Er stellte sein Wissen, seine Erfahrung, seine Weitsicht und seine Charakterstärke immer in den Dienst der Sache. Am Ende seiner Rede gratulierte M. Werner Martin mit den Worten:" Ich bin sehr stolz, einen solchen Parade-Ringer, einen solchen Charakterkopf, einem solch langjährigen wertvollen Gefährten und Sportfreund zu dieser besonderen Auszeichnung gratulieren zu können."
Nach den Grußworten erhielt Martin die Bürgermedaille der Gemeinde sowie schöne Präsente für sein Lebenswerk.
Martin bedankte sich für die schöne Ehrung, wies aber gleichzeitig auch darauf hin, dass "Erfolg viele Väter hat". Sein größter Dank galt seiner leider viel zu früh verstorbenen Frau Anna-Marie, die Martin stets den Rücken freihielt. Auch dankte Martin seinem Sohn Thomas, mit dem ihn ein tolles Vater-Sohn-Verhältnis verbindet sowie auch allen Familienangehörigen. Ein weiterer Dank galt dem ASV Urloffen, der immer alle Schritte mitgegangen ist, und deshalb, so Martin, kam für ihn ein Vereinswechsel auch nie in Frage. Auch, weil er dort in seinem Trainer Siegfried Stöckel nicht nur den für sich besten Trainer, sondern auch einen Mentor, eine Vater- und Vorbildfigur gefunden hatte.
Auch der Gemeinde, die Martin immer unterstützte, dem DRB, der Deutschen Sporthilfe, seinem damaligen Bundestrainer Heinz Ostermann, Manfred Werner, seinem Physiotherapeuten Günter Reiland sowie Sportarzt Klaus Johann, der ihn seit vielen Jahren medizinisch betreut, und allen Sportfreunden, die in über die vielen Jahre begleitet haben, sprach er seinen Dank aus. Ein ganz besonderer Dank galt dem Südbadischen Ringerverband, der ihn, so Martin, während seiner aktiven Karriere immer unterstützte. Mit dem Präsidium verbindet ihn durch die gemeinsame Zusammenarbeit bis heute ein sehr enges und freundschaftliches Verhältnis.
Im Anschluss an die Ehrung erfolgte noch ein weiteres schönes Musikstück, gespielt vom Musikverein Urloffen, bevor die zahlreichen Gäste gratulieren und sich bei einem Sektempfang noch lange über Martins Erfolge austauschen durften, bevor sich die meisten Gäste auf den Weg in die Athletenhalle zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Jugend machten.
Wir, der gesamte SBRV gratulieren Dir, lieber Martin, sehr herzlich zu dieser sehr verdienten Auszeichnung. Wir wünschen Dir Gesundheit und freuen uns auch weiterhin über Deine Ratschläge und Dein Wirken für unsere Lieblingssportart.