Vom 17. bis 23. April fand im Zagreb / Kroatien die Euromeisterschaft der Männer und Frauen statt. Für das deutsche Team eine wichtige Standortbestimmung im vorolympischen Jahr.
Aus Südbaden gingen fünf Teilnehmer*innen an den Start.
In der Gewichtsklasse bis 70kg ging Kevin Henkel im freien Stil auf die Matte. Den ersten Sieg konnte Kevin kampflos einfahren, da sein Gegner Daniel Antal aus Ungarn wegen Hautveränderungen auf der Waage abgewiesen wurde. Im Viertelfinale lieferte er sich einen starken Kampf mit Haji Aliyev (AZE), am Ende musste sich Kevin knapp mit 4:0 Punkten geschlagen geben. Da der Aserbaidschaner das Finale erreichte, bekam Kevin eine weitere Chance in der Hoffnungsrunde. Gegen Gianluca Talamo (ITA) gelang ihm ein starker Überlegenheitssieg mit 13:3 Punkten. Im Kampf um Bronze unterlag Kevin dann mit 2:7 gegen den Moldawier Vasile Diacon, ein guter fünfter Platz somit für Kevin.
Lars Schäfle (86kg) gewann seine Qualifikation gegen Aimar Andruse (EST) sehr deutlich mit 10:1 Punkten. Im Achtelfinale unterlag er Sebastian Jezierzanski (POL) mit 1:6. Da dieser nicht ins Finale einzog, bekam Lars leider keine weitere Chance mehr, ins Kampfgeschehen einzugreifen. Platz 9 für Lars, der sich mehr erhoffte und doch am Ende sagt: Ich weiß, woran ich arbeiten muss, und ich habe einen Platz unter den Top Ten.
Bei den Frauen dominierte Annika Wendle (55kg) die ersten zwei Kämpfe souverän. Mit zwei bärenstarken Schultersiegen gegen Marija Ignjatovic (SBR) und Mariana Dragutan (MDA) zog Annika souverän ins Halbfinale ein. Hier traf sie auf Erika Bognar (HUN). In einem sehr ausgeglichenen Kampf lag Annika auf der Gewinnerseite, doch die Ungarin riskierte alles und startete wenige Sekunden vor Abpfiff einen Beinangriff, der ihr vier Punkte und den Einzug ins Finale einbrachte. Im Kampf um Bronze verlor Annika leider hauchdünn gegen die Französin Tatjana Debien mit 4:6 Punkten und somit auch für Annika ein guter fünfter Platz.
Elena Brugger startete in der Gewichtsklasse bis 57kg. Im ersten Kampf besiegte Elena ihre Gegnerin Anna Szel (HUN) deutlich mit einem Schultersieg. Gegen Zhala Aliyeva (AZE) lag Elena mit 6:0 zurück, sie kämpfte nochmals verbissen, verlor am Ende knapp mit 6:3 Punkten. Da die Aserbaidschanerin ins Finale einzog und die Teilnehmerzahlen in der Gewichtsklasse niedrig waren, ging es in Elenas nächstem Kampf bereits um die Bronzemedaille. Gegen die Polin Jowita Wrzesin (POL) siegte Elena mit 3:1 Punkten und wurde somit 3. Europameisterin.
Im griechisch-römischen Stil ging Peter Öhler vom VfK Mühlenbach in der Gewichtsklasse bis 97kg auf die Matte. Gegen den extrem passiv ringenden Serben Mihail Kajaja unterlag Peter knapp mit 3:1 Punkten. Da der Serbe nicht ins Finale einzog, bekam Peter keine weitere Chance mehr, in die Hoffnungsrunde einzuziehen. M. Kajaja wurde am Ende Dritter. Der Serbe war einer der wenigen Sportler, die von den Zuschauern ausgebuht wurden, da er auch im Kampf um Bronze 6 Minuten ausschließlich passiv gerungen hat.
Auch wenn die Ziele sicherlich höher gesteckt waren, gratulieren wir Euch sehr herzlich zu Euren guten Platzierungen und Elena, dir herzlichen Glückwunsch zur Bronzemedaille.
Nun heißt es, an wichtigen Stellschrauben zu drehen und alle Kräfte für die anstehenden Weltmeisterschaften im September in Belgrad / Serbien zu mobilisieren.
Team #siegbaden on the way to #paris2024 – wir drücken Euch die Daumen. Auf diesem Wege gratuliert der SBRV auch Luisa Niemesch und Sandra Paruszewski, die beide am OSP Freiburg trainieren und sich wie Elena, beide eine Bronzemedaille erkämpfen konnten.
Unter den Zuschauern waren unter anderem aus Südbaden auch Familienmitglieder und Freunde unserer Ringer*innen, Sportfreunde der RG Hausen-Zell, Kampfrichter Joachim Wioska, Klaus Blank und Dorothea Oldak. Es war eine tolle EM mit vielen starken Kämpfen, so Klaus Blank. Erschreckend waren die Zuschauerzahlen trotz freiem Eintritt. Viele Kämpfe fanden vor fast leeren Rängen statt. Zagreb erwies sich als hervorragender Gastgeber. Ein Ausflug in den Nationalpark Plitvicer Seen, wo Winnetous Schatz im Silbersee gedreht wurde, ein Bummel durch die wunderschöne Altstadt Zagrebs und ein Foto mit den deutschen Kampfrichtern und Antonio Silvestri rundeten die Fanreise ab.