08.05.21 (DO) : Am 07. Mai fand der Verbandstag des südbadischen Ringerverbandes in Hofstetten statt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den KSV Hofstetten für die gelungene Ausrichtung des Abends. Es wurde ein besonderer Abend, und das nicht nur wegen der Corona-Einschränkungen und Hygienekonzepte, sondern auch wegen der emotionalen Abschiede und Neuwahlen.
Nach Grußworten von Martin Knosp, Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth sowie dem KSV-Vorsitzenden Thomas Krämer und einer Schweigeminute im Gedenken aller Verstorbenen hielt Martin Knosp seine letzte Rede als Präsident. Im Rückblick auf das vergangene Jahr stimmte es Martin traurig, dass er nicht von großartigen Erfolgen, sondern überwiegend von den Geschehnissen rund um Corona berichten musste. Lediglich die Landesmeisterschaften konnten 2020 noch abgehalten werden, danach folgte der Lockdown. Der SBRV versuchte immer wieder, Möglichkeiten zu finden wie z.B. die Einführung einer Freundschaftsliga, doch die Freude währte nur kurz, bevor uns das Virus erneut ausbremste.
Corona hat die Vereine um den Ertrag ihrer Früchte gebracht. Zahlreiche Vereine hätten gerne ihre Jubiläen gefeiert, wie z.B. auch der KSV Hofstetten sein 50jähriges. Erfolgreichen Ringerinnen und Ringern wurde die Chance genommen, ihre Leistungen auf nationaler und internationaler Ebene erneut unter Beweis zu stellen. Das ist sehr tragisch, so Martin, zumal Südbaden zumindest auf nationaler Ebene seit vielen Jahren zu den besten Verbänden gehört. Für 2021 wurden leider die Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen bereits abgesagt. Ob die Jugend-DMs stattfinden, bleibt abzuwarten. Die Saison 2021 ist geplant. Inwiefern sie stattfinden kann, steht leider ebenfalls in den Sternen, denn Fakt ist, die Sportler brauchen vorab mindestens 6 Wochen Mattentraining. Der SBRV ist finanziell und personell sehr gut aufgestellt. Mit dem OSP und dem Internat in Freiburg sowie unseren hochmotivierten Landestrainern sind die Weichen für eine weitere erfolgreiche Zukunft des Ringens in Südbaden gestellt.
Das Ende seiner Rede wurde für Martin zu einem sehr emotionalen und ganz besonderen Moment.
„Es war mir eine ganz besondere Ehre, für diesen großartigen Verband 18 Jahre Vizepräsident Sport und anschließend 16 Jahre Präsident sein zu dürfen. Mein Ziel war es immer, alle Vereine gleich und fair zu behandeln zum Wohle des Ringkampfsports. Ich habe stets versucht, auch über den Tellerrand hinauszuschauen und nicht nur innerhalb Südbadens, sondern auch in Zusammenarbeit mit dem DRB das Beste für das Ringen zu ermöglichen. Sicherlich ist mir das nicht immer gelungen und ich konnte es nicht immer allen Vereinen recht machen. An dieser Stelle entschuldige ich mich bei allen, die ich vielleicht – in meiner Art – auch einmal zu schroff angegangen bin. Mein ganz besonderer Dank gilt meiner Frau Anna Maria sowie meinem gesamten Präsidium. Es war immer eine harmonische tolle Zusammenarbeit. Ein weiterer Dank gilt auch Antje Weiß. Sie war und ist ein wahrer Glücksfall für unsere Geschäftsstelle. Bei allen Vereinen bedanke ich mich sehr herzlich für das mir entgegengebrachte Vertrauen über Jahrzehnte“.
Die Versammlung bedankte sich bei Martin mit Standing Ovation und langanhaltendem Applaus.
Es folgte der Kassenprüferbericht. Hier wurde dem SBRV eine einwandfreie Kasse bescheinigt. Dem Haushaltsplan wurde einstimmig zugestimmt, ebenso wie auch der Entlastung des Präsidiums. Als nächstes stand der Tagesordnungspunkt Neuwahlen an. Martin Aßmuth übernahm die Wahl des 1. Vorsitzenden. Vorgeschlagen wurde Ralf Schick, der bisher als Sportreferent beim SBRV fungierte. Ohne weiteren Gegenkandidaten wurde Ralf einstimmig und mit viel Applaus als neuer 1. Vorsitzender des SBRV gewählt. Ralf bedankte sich bei allen Anwesenden für das ihm geschenkte Vertrauen und bei Martin für die vielen tollen gemeinsamen Jahre. „Ich bin nicht ängstlich, doch ich weiß auch, welche großen Fußstapfen Martin hinterlässt. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben in einem sehr gut aufgestellten Team“ so Ralf und führte anschließend die weiteren Wahlen durch.
Vizepräsident Finanzen Werner Schüler wurde einstimmig wiedergewählt sowie auch Vizepräsident Sport Axel Asal. Für das Amt des Sportreferenten, welches bisher Ralf Schick inne hatte, wurde Matthias Brenn aus Tennenbronn vorgeschlagen. Er wurde ebenfalls einstimmig gewählt.
Als Nachfolger für Klaus Blank schlug das Präsidium Ralf Wendle aus Altenheim vor. Aus der Versammlung bekundete Gerhard Broghammer aus Tennenbronn sein Interesse und so gaben die Delegierten ihre Stimmen in einer geheimen Wahl ab. Ralf Wendle wurde mit 166 von 219 Stimmen zum neuen Jugendreferenten gewählt. Ralf Schick bedankte sich auch bei G. Broghammer für das Interesse an dem wichtigen Amt und 53 Stimmen seien ja auch ein Achtungserfolg, so Ralf.
Für den ausscheidenden Lothar Herzog wurde Dorothea Oldak einstimmig als Pressereferentin gewählt. Rechtsausschuss I Martin Aßmuth und Rechtsauschuss II Hans-Jürgen Lanig wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt, sowie auch der Schulsportreferent Klaus Riesterer. In der bereits am Vortag durchgeführten Kampfrichterversammlung wurde Torsten Baumgartner als Nachfolger von Thomas Knosp zum Kampfrichter-Referenten gewählt. Verbandsarzt Dr. E. Diezemann steht dem Verband weiterhin zur Verfügung, was das Präsidium sehr freut.
Für den Bezirk I steht Bernd Imhof als Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung. Der Bezirk hat sich im Vorfeld auf ein rollierendes System geeinigt. Alle zwei Jahre wird künftig ein anderer Verein den Vorsitz übernehmen, beginnend mit Stefan Endres aus Taisersdorf. Diesem Vorschlag stimmte die Versammlung einstimmig zu. Im Bezirk II konnte noch kein Bezirkstag abgehalten werden, dies wird nachgeholt. Im Bezirk III stellte sich erneut Aribert Gerbode zur Wahl und auch dies wurde von den Anwesenden einstimmig bestätigt. Ebenfalls einstimmig gewählt wurden die Kassenprüfer Barbara Pfaff vom SV Triberg, Marc Sester vom KSV Appenweier sowie Dirk Moritz vom TSV Kandern.
Unter Punkt 12 der Tagesordnung folgten Anträge.
Ralf Schick stellte den Antrag, Martin Knosp zum Ehrenmitglied des Verbandes zu ernennen. Ralf fasste nochmals alle Erfolge von Martin zusammen. Martin ist Weltmeister, Europameister und hat Silber bei Olympia sowie zahlreiche Deutsche Meistertitel gewonnen. Seine Meinung und sein Rat sind weit über die Landesgrenzen hinaus gefragt. Martin wurde 1987 zum Vizepräsidenten Sport in das Präsidium des SBRV gewählt. Seit 2005 hatte er das Amt des 1. Vorsitzenden inne und war somit 34 Jahre Funktionär. Martin war Sprecher der ARGE sowie auch Mitglied im Bundesliga-Ausschuss des DRB. Martin gebührt unser aller Dank für all seine geleistete Arbeit. Der Antrag wurde unter großem Beifall einstimmig angenommen und Ralf überreichte Martin die Ehrenurkunde.
Es folgte der Antrag, auch Klaus Blank, der leider aus Krankheitsgründen nicht anwesend sein konnte, zum Ehrenmitglied des SBRV zu ernennen. Klaus war aktiver Ringer bis 1979. Mit 31 Jahren übernahm der dann das Amt des Jugendreferenten beim SBRV und seit 1997 ist er auch Jugendreferent beim DRB (die Amtszeit endet im September). Auch Klaus gebührt unser aller Dank für seine großartige Arbeit und sein unermüdliches Engagement. Die Belange der Jugend lagen Klaus immer sehr am Herzen. Auch diesem Antrag folgten die Anwesenden einstimmig und mit viel Applaus.
Klaus meldete sich via WhatsApp und bedankte sich mit den Worten „es ist sehr traurig, dass ich nicht bei Euch sein kann. Was mir jedoch den Abschied sehr erleichtert, ist die Tatsache, dass die positive Verbandsarbeit durch das neu gewählte Präsidium mit Sicherheit ganz in unserem Sinne weitergeführt wird“.
Im Rahmen der Ehrungen verabschiedete Ralf anschließend die ausgeschiedenen Präsidiumsmitglieder.
Bernd Imhof, Vorsitzender vom Bezirk I war von 2009 bis 2010 stellvertretender Bezirksvorsitzender vom Bezirk I, anschließend ein Jahr kommissarischer Bezirksvorsitzender, bevor er 2011 das Amt das Bezirksvorsitzenden übernahm und somit auf 12 Jahre Funktionärsarbeit im Bezirk und im Verband zurückblickt.
Wendelin Föll startete 1986 seine Karriere als Kampfrichter. 1990 erwarb er die Bundeslizenz, der 1994 aus beruflichen Gründen wieder abgab, doch immer, wenn Not am Mann war, sprang Wendelin als Kampfrichter ein. 1995 stieg er als Sportwart in die Vorstandschaft vom Bezirk II ein, 2013 wurde er dann 2. Vorsitzender und führte in Personalunion das Amt des Sportwart Senioren weiter. 2017 übernahm er das Amt des 1. Vorsitzenden und zeitgleich des Sportwartes Senioren. Wendelin blickt somit auf 31 Jahre Funktionärstätigkeit im Bezirk und Verband zurück.
Thomas Knosp, als Kampfrichter auf nationalen und internationalen Matten tätig, hatte das Amt des Kampfrichterreferenten seit 2015 inne. Lothar Herzog war seit 2011 und somit 10 Jahre Pressereferent des Verbandes.
Ralf überreichte Präsente und bedankte sich bei allen für ihren Einsatz über viele Jahre zum Wohle des Ringkampfsports.
Dem Antrag der Kampfrichter, die Ehrenordnung anzupassen, wurde einstimmig stattgegeben.
Anschließend erfolgte eine sehr gute Diskussionsrunde zum Thema Rundenbeginn 2021. Verschiedene Lösungsansätze und Möglichkeiten wurden angesprochen, doch Fakt ist, zum heutigen Zeitpunkt kann noch niemand sagen, wann unsere Sportler wieder auf die Matte dürfen. Alle Ideen wurden gesammelt und werden zeitnah mit den Vereinen weiterbesprochen. Wichtig ist, dass sich die Ringer bereits jetzt schon mit Online- und Outdoor-Training vorbereiten. Wie und ob gerungen werden kann, ob Zuschauer zugelassen werden oder nicht, dies bleibt abzuwarten.
Unter dem Punkt Verschiedenes sprach Torsten Baumgartner das Thema fehlende Kampfrichter an. Der Verband hat derzeit nur noch 25 aktive Kampfrichter. Die Vereine werden gebeten, in ihren Reihen zu prüfen, wer sich das Amt zutrauen würde. Für weitere Fragen steht Torsten natürlich gerne zur Verfügung.
Ralf Schick beendete den Verbandstag 2021 und bedankte sich bei allen für ihr Kommen, verbunden mit der Hoffnung, dass wir uns bald wieder in den Ringerhallen Südbadens wiedersehen.
Das neu gewählte Präsidium mit Martin Knosp
Martin Knosp wird zum Ehrenmitglied des SBRV ernannt
Fotos: Lothar Herzog