04.12.20 (DO): Heute erreichte uns die traurige Nachricht, dass Manfred Baumann verstorben ist. Unser aufrichtiges und tief empfundenes Mitgefühl gilt Manfreds Familie und Freunden.
Manfred konnte am 4. September 2020 im Kreise seiner Lieben noch seinen 80. Geburtstag feiern.
Manfred war ein Mattenleiter der internationalen Spitzenklasse. Eine große Sammlung von Auszeichnungen und Ehrungen ziert seinen Medaillenschrank in der Graf-Heinrichstraße in Hausach. Viele Titel gäbe es dabei aufzuzählen. Manfred war Gründungsmitglied des KSV Haslach 1958 sowie auch Gründungsmitglied des KSV Hofstetten 1970. Nach seiner Karriere als aktiver Ringer und Jugendtrainer legte er 1970 die Kampfrichterprüfung ab und erwarb schon vier Jahre später die Bundeslizenz. Seit dieser Zeit war er als Spitzenkampfrichter und Ausbilder auch für das vermitteln vom Regelwerk bei Lehrgängen auf dem Herzogenhorn zuständig, zur Unterstützung unseres damaligen und ebenfalls leider bereits verstorbenen SBRV Kampfrichterreferenten Kurt Tag.
Manfred war ein Vorbild in allen Belangen. Als Spitzenkampfrichter im DRB war er damals bei fast allen Endkämpfen um die DMM im Kampfgericht eingesetzt und vermittelte sein Können und seine Erfahrung weiter an die Kampfrichter im SBRV und im DRB. Bei den damaligen Bundesliga-Spitzenkämpfen wie z.B. Aalen gegen Wiesental war meistes Manfred auf der Matte. Da hat es oft so richtig „geknallt“.
Doch insbesondere seine sympathische und doch auch konsequente Art zeichneten Manfred aus. Seine internationale Laufbahn begann 1979 Sie führte ihn zu Wettkämpfen rund um den Erdball. Bei unzähligen internationalen Wettbewerben und Weltmeisterschaften war er inmitten des Geschehens auf der Matte. Die Berufung zu den olympischen Spielen in Barcelona im Jahr 1992 war gewiss die Krönung seiner so bemerkenswerten sportlichen Tätigkeiten. Mit Erreichen des 60. Lebensjahres schied Manfred im Jahr 2000 nach Erreichen der Altersgrenze für internationale Kampfrichter aus.
Im Jahr 1941 kam Manfred mit seiner Mutter, der Vater war im Krieg, nach Hofstetten. Dort wuchs er auf und ging zu Schule. Anschließend arbeitete er fünfzig Jahre bei Fenster-Gegg in Haslach. Manfred, der seit 1972 in Hausach wohnte, musste im Frühjahr 2004 einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Mit unglaublicher Energie und Willenskraft überwand er den Schlaganfall soweit, dass er, wenngleich auch mit Lähmungserscheinungen behaftet, doch immer noch so weit es ihm möglich war, gerne unterwegs war. Vor allem der Besuch von Heimkämpfen oder Meisterschaften bei seinen beiden Vereinen KSV Haslach i. K. und KSV Hofstetten freuten ihn besonders, traf er dort immer wieder auf seine ehemaligen Kameraden. Doch auch die Jüngeren hatten vor seiner großen sportlichen Leistung alle Hochachtung. Manfred war ein Kämpfer und ließ es sich trotz seinem Schicksalsschlag nicht nehmen, das Beste aus jedem Tag zu machen.
Und auch die Geselligkeit und die Kameradschaft kamen bei Manfred nie zu kurz. Er war bei allen damaligen SBRV Kampfrichter-Ausflügen nach Andrian (Südtirol) oder Hochgurgel (AUT) dabei und auch zu den SBRV Weihnachtsfeiern kam er mit seiner Frau Helga sehr gerne, wann immer es möglich war. Die fürsorgliche Pflege von Helga half ihm, seine Krankheit so gut wie möglich zu bewältigen. Helga und Ringen, das war das Leben von Manfred Baumann.
Nun hat Manfred seinen letzten Kampf verloren und uns bleibt nur, uns voller Hochachtung vor einem großartigen Sportkameraden und Freund zu verneigen. Ruhe in Frieden lieber Manfred ! Wir sind unfassbar traurig und werden Dich nie vergessen.
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.
(Dietrich Bonhoeffer)
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.
(Dietrich Bonhoeffer)
