Im Rahmen der diesjährigen Weihnachtsfeier des SBRV wurde Karl Hug offiziell verabschiedet. Martin Knosp ließ es sich nicht nehmen, die Laudatio für Karl zu halten. Wir verneigen uns vor 36 Jahren großartiger Trainertätigkeit von Karl und bedanken uns sehr herzlich bei Martin für die großartige Laudatio.
Werte Sportfreunde
Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Mit Ablauf des Jahres 2024 verlässt mit Karl Hug eine große Persönlichkeit die Bühne des Ringkampfsports. Da ich ihn auf seinem gesamten Weg begleiten durfte, ist es mir eine große Freude und besondere Ehre die Laudatio zu halten.
Bereits in jungen Jahren war Karl Hug als Sportler sehr erfolgreich. Nach mehreren zweiten Plätzen bei den Deutschen Meisterschaften wurde er von 1981 bis 1983 Deutscher Männermeister im gr.-röm. Stil. Dies hatte zur Folge, dass er in den Bundeskader berufen wurde und Einladungen zu zahlreichen Lehrgängen und Turnieren erfolgten. Natürlich blieben auch Nominierungen zur Teilnahme an Europa- u. Weltmeisterschaften nicht aus. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Vergnügen an vielen Maßnahmen gemeinsam mit Karl Hug teilzunehmen. Insgesamt war er neun Jahre Mitglied im DRB Bundeskader. Davon alleine sechs Jahre im A-Kader. Unter Bundestrainer Heinz Ostermann nahm er an fünf Europa- u. Weltmeisterschaften teil. 1981 belegte er bei der Weltmeisterschaft in Oslo einen hervorragenden fünften Platz.
Als Polizeibeamter war er auch bei den deutschen- und europäischen Polizeimeisterschaften außerordentlich erfolgreich. Acht Mal deutscher Polizeimeister und fünf Mal Polizeieuropameister sind eine stolze Bilanz.
Als aktiver Ringer war er ebenfalls eine wichtige Stütze in der Bundesligamannschaft des AV Freiburg-St. Georgen und neben Adolf Seger ein Aushängeschild des Vereins. Auch nach seiner aktiven Zeit als Sportler ist er dem Ringkampfsport treu geblieben und hat eine Tätigkeit als Trainer aufgenommen.
Ein wichtiges Datum hierbei war der 12. September 1985. Karl, weißt du noch was da war? Da haben wir zusammen die Prüfung als C-Trainer in der Sportschule Steinbach abgelegt. Danach habe ich die Funktionärstätigkeit und du die Trainerlaufbahn in Südbaden eingeschlagen. Und auch in diesen Funktionen hatten wir wieder über 30 Jahre miteinander zu tun und ich glaube sagen zu können, wir waren ein tolles Team mit großen Erfolgen.
Über den Trainer B- u. A-Schein hat Karl anschließend auch die Qualifikation als FILA Trainer beim Ringerweltverband erworben. 2007 erhielt er den von der Gmünder Ersatzkasse gestifteten LSV-GEK Trainerpreis für vorbildliche Leistungen vom Landessportbund Baden-Württemberg überreicht. Seine bei der Polizei erfolgte Ausbildung Sport Psychologie" haben ihm im Traineramt wesentlich geholfen und befähigt, Sportler optimal zu motivieren. Karl war nicht nur ein hervorragender Trainer, sondern er war auch Freund und Lebensberater für viele Athleten. Sie kamen alle zu ihm, nicht nur mit sportlichen, sondern auch mit privaten Problemen. Auf ihn konnte man sich immer verlassen. Er war stets mit Rat und Tat da.
Mit Karl als Offiziellem zu einer Deutschen Meisterschaft zu fahren war immer eine Freude. „Er hat seinen Laden im Griff“ hörte man immer wieder. Und auch von anderen Verbänden wurde Südbaden immer wieder beneidet, so einen guten und zuverlässigen Trainer zu haben.
Als Ausbilder für Spezialeinheiten bei der Polizei war er berechtigt für Polizeiringer das Sportabzeichen abzunehmen und somit den Bewerbern für den Polizeidienst bei der Aufnahmeprüfung zur Polizei den Sporttest zu ersparen. Unzählige Ringer hat Karl bei der Bewerbung für den Polizeidienst unterstützt und geholfen. Bei Dienstbefreiungen und Versetzungen innerhalb der Polizei war er maßgeblich beteiligt.
Seit 1988 war Karl für den Südb. Ringerverband als Landestrainer tätig. Davon sechs Jahre als C- u. B-Jugendtrainer und weiter sechs Jahre auch als A-Jugendtrainer. Danach hat er, nach dem Weggang von Waldemar Schöffler, die Gesamtverantwortung auch für den Männerbereich im gr. röm. Stil übernommen. Gleichzeitig war er für die Vereine AV Freiburg St. Georgen, RKG Freiburg 2000 und Haslach i. K. als Bundesligatrainer tätig. Den KSV Haslach hat Karl in der Oberliga übernommen und in acht Jahren bis zum dritten deutschen Mannschaftsmeister in der ersten Bundesliga geführt. Auch heute noch ist er mit diesen Vereinen eng und freundschaftlich verbunden.
In seiner Amtszeit haben südbadische Sportler 505 Medaillen bei deutschen Meisterschaften, davon 159 Goldmedaillen errungen. Auch bei Europameisterschaften waren seine Athleten mit 7 Mal Bonze und 3 Mal Silber sowie bei Weltmeisterschaften mit 1 Mal Bronze und 5 Mal Silber sehr erfolgreich.
Recht schnell wurde auch der Deutsche Ringerbund auf die Fähigkeiten von Dir aufmerksam. Insgesamt warst Du 15 Jahre als Co.-Trainer bei vielen Maßnahmen, darunter auch bei acht Europa- u. 10 Weltmeisterschaften im Einsatz. Du warst eine wichtige Schnittstelle zwischen deinen Athleten und dem Deutschen Ringerbund.
Als Landesfachwart der Polizei und Trainer der Bundesauswahl sowie Fachwart für Polizeiringen auf Bundesebene hast du über 30 Jahre wertvolle Arbeit für das Ansehen der Ringer bei der Polizei geleistet.
Die mehrfache Verleihung der goldenen Ehrennadel der Stadt Freiburg war deshalb die verdiente Anerkennung und Wertschätzung.
36 Jahre Trainertätigkeit für den Südb. Ringerverband gehen zu Ende. Lieber Karl, ich danke Dir im Namen des Südb. Ringerverbandes, aber auch ganz persönlich für die angenehme, gute und loyale Zusammenarbeit in dieser langen Zeit, Dein beispielloser Einsatz für den Ringkampfsport in Südbaden ist einzigartig. Ich hoffe, dass Du auch weiterhin dem Ringen verbunden bleibst und wir noch etliche schöne Stunden mit Dir erleben dürfen. Nochmals herzlichen Dank für alles und vor allem, bleib gesund und munter.
