Vom 20. bis 22. Juni fanden die Deutschen Meisterschaften im gr.-röm. Stil sowie im freien Stil der Männer und Frauen in der Untermainhalle in Elsenfeld statt. Das gesamte Team vom SBRV rechnete sich vieles aus, dass unser #teamsiegbaden am Ende in der Länderwertung einmal auf dem ersten (Freistil) und zweimal auf dem zweiten Platz (Greco und Frauen-Wertung) landen würde, damit hatten wohl nicht viele gerechnet.
Am Freitag startete das Freistil-Team und schnell zeichnete sich ab, in welcher starken Verfassung sich unsere Jungs um die Trainer Mario Sachs, Ion Vasilachi und Nico Megerle befinden. Am Nachmittag stiegen auch die Frauen in das Turnier ein. Am Ende erkämpften sich fast alle Ringerinnen und Ringer ihre möglichen Medaillen. Sophia Schäfle (68kg) sowie ihr Bruder Lars Schäfle (92kg) und Nico Megerle (65kg) – alle von der RKG Freiburg 2000, Elena Brugger (59kg) vom TuS Adelhausen und auch Dario Dittrich (61kg) vom KSV Gottmadingen sicherten sich verdient die Goldmedaille und somit den Titel Deutscher Meister. Alina Weber (59kg, TSV Kandern) und Marie Trayer (57kg, KSV Appenweier) konnten sich nach starken Kämpfen die Silbermedaille sichern. Leonie Steigert (62kg) vom ASV Vörstetten wurde 3. Deutsche Meisterin, auch Stefan Käppeler vom KSV Taisersdorf gewann die Bronzemedaille.
Dass der Titel "Deutscher Vizemeister" eigentlich ein großer Erfolg ist, war für Kevin Henkel (70kg) von der RKG Freiburg 2000 am Ende sicherlich kein großer Trost. Fokussiert startete er in seinen Finalkampf gegen Marcel Wagin vom KSV Rimbach und führte schnell mit 8:0 Punkten. Die letzte Wertung ließ nicht nur Kevin Henkel, sondern auch die zahlreich mitgereisten Fans jubeln, wähnten ihn alle schon als Sieger##. Doch die Trainer des hessischen Ringers nutzen ihre Chance auf eine Challenge, die am Ende erfolgreich bewertet wurde, was M. Wagin stärkte. Punkt für Punkt holte er auf und siegte schlussendlich hauchdünn mit 8:8 Punkten.
Marco Martin (97kg, KSV Taisersdorf) belegte Platz 4. Alexander Tonn (57kg, KSV Allensbach), Andrej Schwarzkopf (92kg) und Aram Shikho (125kg), beide vom ASV Urloffen, wurden alle drei jeweils 5. Deutscher Meister.
Am Samstag starteten dann auch die Ringer im gr.-röm. Stil, für die es am Sonntagvormittag um Medaillen ging.
Für eine der größten Überraschungen dieser Meisterschaft sorgte definitiv Patrick Neumaier (KSV Hofstetten) in der Gewichtsklasse bis 130kg. Nach drei technisch überhöhten Siegen stand er am Sonntag völlig verdient im Finale. Die meisten Fans glaubten, dass er dieses gegen den sehr erfahrenen Franz Richter von der AVG Markneukirchen wohl verlieren würde, doch wer Patrick „Pati“ Neumaier kennt, der weiß, seine Devise lautet: Gekämpft wird bis zum Schluss. Am Ende siegte P. Neumaier hauchdünn, doch überglücklich mit 1:1 Punkten und der Jubel der Familie und den Fans aus Südbaden war entsprechend lautstark.
Peter Öhler wurde in der Gewichtsklasse bis 97kg Deutscher Vizemeister und wurde von den vielen mitgereisten Fans gefeiert. Er gilt in der Ringerszene, auch über die Landesgrenzen Südbadens hinaus, nicht nur als Sympathieträger, sondern auch als großes Vorbild. Zahlreiche starke Verletzungen warfen den Sportler aus Mühlenbach in den letzten Jahren immer wieder zurück, doch so P. Öhler „aufgeben ist keine Option“.
Eugen Schell (60kg) von der RG Lahr sicherte sich im kleinen Finale die Bronzemedaille, nachdem er zuvor nach zwei starken Siegen und einer knappen Niederlage (2:0 Punkte) hauchdünn das Finale verpasste. Bronze auch für Lukas Benzing (63kg), er besiegt im kleinen Finale seinen Mannschaftskameraden Yannick Fritsch (beide AV Germ. Hornberg), der somit 5. Deutscher Meister wurde.
Eine weitere Bronzemedaille sicherte sich Luan Lauer vom RSV Schuttertal, sein Gegner Kutgagan Öztürk vom KSV Witten war chancenlos.
L. Lauer verpasste das Finale, er unterlag am Vortag Janis Heinzelbecker von der SVG 04 Weingarten in einem Kampf, den viele Zuschauer, als einen der besten Kämpfe dieser DM bezeichneten. Beide Ringer kennen sich seit Jahren, es war ein Kampf der Spitzenklasse. Spektakuläre Aktionen und Griffe, beide mehrfach am Rande einer Niederlage, am Ende siegte Janis Heinzelbecker mit 12:9 Punkten.
Zu den weiteren Überraschungen gehörte auch die Bronzemedaille von Artur Pinsack von der Eiche Radolfzell in der Gewichtsklasse bis 72kg, die mit 21 Ringern am stärksten besetzt war. Unter anderem besiegte er den favorisierten Mike Köln von der RG Lahr deutlich. Marc Fischer (82kg) von der RG Lahr wurde 5. Deutscher Meister.
Im letzten Kampf des Tages stand zwar kein südbadischer Ringer, dafür ein südbadischer Kampfrichter auf der Matte und er erhielt einen riesengroßen Applaus aller Zuschauer, da es sein letzter Einsatz bei einer Deutschen Meisterschaft war. In der Saison 2025 pfeift er noch in der Liga, dann heißt es endgültig Abschied nehmen nach über 40 Jahren Kampfrichtertätigkeit.
All die Platzierungen bei den Grecos sicherten Südbaden am Ende auch Platz 2 in der Länderwertung, die die Trainer Sven Kiefer und Edi Kratz jubelnd auf das Podest brachten.
Präsident Ralf Schick gratulierte allen drei Teams zu dieser grandiosen Meisterschaft mit insgesamt 16 Medaillen und vielen weiteren sehr guten Platzierungen. Neben den Ringerinnen und Ringern und uns als Verband dürfen alle Trainer, die Familien und auch die Heimatvereine unfassbar stolz auf das Geleistete sein, denn sie alle haben einen Anteil am Erfolg, so Ralf Schick und wir sind uns sehr sicher, dass die Ringerinnen und Ringer, für die es bei dieser Meisterschaft nicht auf die vorderen Ränge gereicht hat, weitere Chancen geben wird.
Ein großes Dankeschön gilt unserer Trainerin Nadine Weinauge sowie allen Trainern, allen Kampfrichtern und Physiotherapeuten, die einen großartigen Job gemacht haben sowie auch den mitgereisten Präsidiumsmitgliedern, die ihre Aufgaben auch super gemeistert haben, so Ralf Schick, ob Organisation, Presse, Abrechnungen – auch im Hintergrund gibt es bei einer Meisterschaft immer viel zu tun, Aufgaben, die am Ende zum großen Ganzen und zum Erfolg auch beitragen. Unser ganz besonderer Dank, da waren sich alle einig, gilt unserem Vizepräsidenten Sport, Matthias Brenn. Bereits im Vorfeld der DM übernahm er viele organisatorische Aufgaben und während der Meisterschaft war er „gefühlt rund um die Uhr“ Ansprechpartner für alle – es gab nichts, was er nicht beantworten oder lösen konnte. Vielen Dank an alle für eine grandiose Meisterschaft, für tolle Kämpfe und für die großartige Arbeit im Hintergrund - ein erfolgreiches Wochenende mit mehr als 30 Stunden in der Halle und mehr als 30°C Außentemperatur - vielleicht muss man wirklich ein bisschen verrückt sein für den schönsten Sport der Welt.